Das passt ja wie angegossen. Wer kennt nicht diesen höchst befriedigenden Satz, der dir sagt: Du bis sehr gut angezogen. Vielleicht hattest du einfach nur Glück, hast Maß genommen, dich beraten lassen oder einfach ein gutes Auge. Aber vielleicht trägst du auch einfach maßgeschneiderte Kleidung. Was maßgeschneiderte Kleidung alles kann und seit wann es sie gibt, erfährst du in diesem Artikel.
19. Jahrhundert: Jeder trug maßgeschneiderte Kleidung
Ein Großteil der Kleidung wird heute industriell hergestellt. Deshalb ist maßgeschneiderte Kleidung immer etwas ganz Besonderes, passt perfekt aber hat natürlich auch ihren Preis. Früher war Maßkonfektion jedoch ganz normal. Bis ins 19. Jahrhundert trugen Menschen ausschließlich Kleidung, die in Einzelfertigung hergestellt wurde. Sie ließen einen Schneider Maß nehmen, der dann die nötigen Arbeitsschritte einleitete und die Kleider herstellte. Oder sie fertigten selbst in familiärer Eigenproduktion ihre Kleider an. Maschinen gab zu diesen Zeitpunkt noch nicht.
Zeitaufwendige Handarbeit für perfekt sitzende, individuelle Kleidung
Das Herstellen von Kleidung erfolgte in reiner Handarbeit und war zeitaufwendig. Dafür hatte aber jeder Mensch ganz individuelle T-Shirts, Hosen, Röcke und Kleider, die perfekt passten, da sie speziell für ihn angefertigt waren und auf die besonderen, individuellen Körpereigenschaften Rücksicht nahmen.
Mit der Industrialisierung kam die Massenproduktion
Ende des 19. Jahrhunderts setzte die Industrialisierung ein. Fabriken entstanden und verdrängten die handwerkliche Produktion. Maschinelle Konfektionsbetriebe begannen damit, Kleidung in großer Stückzahl herzustellen. Als Vorlage für die Schnittbilder dienen bis heute Maßtabellen, die durch Reihenmessungen der Bevölkerung entstanden. Diese Tabellen werden regelmäßig aktualisiert. Die Letzte tatsächliche Messung fand jedoch in den 50er Jahren statt.
Maßkonfektion nach Kundenwunsch
Bei Maßkonfektion werden die Kundenbedürfnisse genau ermittelt und erfüllt. In Deutschland gibt es einige wenige große und viele kleine Anbieter, die Maßkonfektion zu unterschiedlichen Preisen und Qualitätssegmenten anbieten. Eigene Fertigungsunternehmen sind in der Regel nicht vorhanden. Die Herstellung der Kleidung erfolgt demnach in Handarbeit. Es gibt aber auch Anbieter mit eigenen Fertigungsunternehmen. Diese befinden sich hauptsächlich in Europa, manche auch in Asien.
Einsatz von Körperscannern
Es gibt Hersteller, die ausschließlich Maßkonfektion anbieten und Hersteller, die neben der üblichen Konfektionsware auch Maßkonfektion anbieten, jedoch zu sehr hohen Preisen. So hat Karstadt eine Zeit lang mit einem Körperscanner experimentiert, mit dessen Hilfe die Körpermaße für einen Anzug ermittelt werden sollten. C&A nutzt noch heute diese Körperscanner. Das System hat sich bis jetzt jedoch nicht wirklich durchgesetzt, da die Wirksamkeit umstritten ist. Bequemlichkeitsmaße wie Rückenbreite und Ärmellänge müssen separat abgefragt werden, Dazu führt die unnatürliche Haltung während des Scannens zu falscher Passform.
Mit Brust-, Taillen- und Hüftumfang individuelle Größe ermitteln
Wenn du dich für Maßkonfektion interessierst, kannst du auch mal einen Blick auf www.klingel.at werfen. Hier findest du für Damen eine Größentabelle. Anhand des Brust-, Taillen- und Hüftumfangs kannst du deine individuelle Größe ermitteln. Nutze diese Tabelle zum Beispiel, wenn du schon länger nichts mehr bestellt hast, da sich deine Körpermaße mit der Zeit verändern können. Nimm Maß und lies deine ideale Konfektionsgröße in der Tabelle nach. So bekommst du Mode, die dir auf Anhieb passt.
Praktisch für kleine Frauen: kürzere Hosen bei K-Größen
Die Konfektionsgrößen sind in unterschiedliche Rubriken eingeteilt. Es gibt EK-Größen für Frauen, die kleiner sind als 157 Zentimeter und K-Größen für Frauen bis 168 Zentimeter. Aber auch für große Frauen ist gesorgt. So gibt es N-Größen für alle, die 168 Zentimeter oder größer sind und L-Größen für Frauen ab 176 Zentimeter. Bei den K-Größen sind Oberteile um 2 Zentimeter, Röcke um 4 Zentimeter, Kleider und Mäntel um 6 Zentimeter, Jacken um 4 Zentimeter und Hosen um 5 Zentimeter kürzer.