Modetrends, die sich im Wochentakt ändern, billige Kleidung, die nach wenigen Tragen auseinanderfällt – die sogenannte Fast Fashion hat in den letzten Jahrzehnten unsere Gesellschaft geprägt. Doch die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt sind nicht zu unterschätzen: Unethische Arbeitsbedingungen in Billiglohnländern, Umweltverschmutzung durch den Einsatz von synthetischen Fasern und eine enorme Menge an Müll sind nur einige der Probleme, die mit der Fast Fashion einhergehen. Slow Fashion für mehr Nachhaltigkeit setzt diesem Trend ein Ende.
Was ist Slow Fashion?
Slow Fashion ist eine Bewegung, die sich für mehr Nachhaltigkeit in der Modebranche einsetzt. Im Gegensatz zur schnelllebigen Fast Fashion, bei der es darum geht, möglichst schnell und billig neue Trends auf den Markt zu bringen, steht bei der Slow Fashion der nachhaltige Umgang mit Ressourcen und die Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt im Vordergrund.
Ein wichtiger Aspekt von Slow Fashion ist die Qualität der Produkte. Statt billiger, schnell verfallender Kleidung werden bei der Slow Fashion hochwertige und langlebige Stücke produziert. Dies führt nicht nur zu weniger Müll, sondern auch zu einer Reduktion des Ressourcenverbrauchs, da weniger Kleidung produziert werden muss.
Eine weitere Säule von Slow Fashion ist die Transparenz in der Herstellung. Im Gegensatz zur Fast Fashion, bei der oft unethische Arbeitsbedingungen und Umweltverschmutzung in Kauf genommen werden, setzen sich Unternehmen der Slow Fashion für faire Arbeitsbedingungen und umweltfreundliche Herstellungsprozesse ein. Sie setzen auf lokale Produktion und kurze Transportwege, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren.
Slow Fashion bedeutet auch bewusster mit der eigenen Kleidung umzugehen. Statt immer wieder neue Kleidung zu kaufen, wird bei der Slow Fashion auf Second Hand-Läden und Tauschbörsen zurückgegriffen. Auch das Reparieren und Aufpeppen von Kleidung spielt eine wichtige Rolle.
Nachhaltige Materialien: Von Baumwolle bis Hanf
Slow Fashion setzt sich also für einen nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen und für faire Arbeitsbedingungen in der Modebranche ein. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Verwendung von umweltfreundlichen Materialien. Im Gegensatz zu synthetischen Fasern, die aus fossilen Brennstoffen hergestellt werden und bei der Produktion und Entsorgung Schadstoffe freisetzen, setzen viele Unternehmen der Slow Fashion auf natürliche Materialien wie Baumwolle, Leinen oder Hanf. Diese Materialien sind biologisch abbaubar und belasten die Umwelt weniger.
Auch die Verpackung der Produkte spielt bei der Slow Fashion eine Rolle. Statt Plastikverpackungen werden oft wiederverwendbare oder biologisch abbaubare Materialien verwendet.
Gestaltung von Kleidung für eine lange Tragedauer
Ein weiterer wichtiger Aspekt von Slow Fashion ist die Gestaltung von Kleidung, die lange getragen werden kann. Dazu gehören zum Beispiel klassisch geschnittene, zeitlose Stücke, die nicht schnell veralten, sondern viele Saisons überdauern. Auch das Design spielt eine Rolle: Kleidung, die sich leicht kombinieren lässt und vielseitig einsetzbar ist, wird länger getragen als Trend-Kleidung, die schnell aus der Mode kommt.
Einige interessante Fakten zur Slow Fashion:
- Laut einer Studie der Universität Cambridge produziert die Modebranche mehr CO2 als der Flugverkehr und die Schifffahrt zusammen. Eine nachhaltigere Modebranche könnte also einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
- Der Durchschnittsbürger in Industrieländern kauft jedes Jahr etwa 60 neue Kleidungsstücke und entsorgt davon 80 Prozent innerhalb von einem Jahr wieder. Dies führt zu einer enormen Menge an Müll.
- Ein nachhaltiger Lebensstil ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für unsere Gesundheit. Produkte, die ohne Schadstoffe hergestellt wurden, belasten den Körper weniger und tragen zu einem gesünderen Lebensstil bei.
Was jeder von uns tun kann, um die Slow Fashion zu unterstützen
Um die Slow Fashion zu unterstützen, gibt es einige Dinge, die jeder von uns tun kann. Zum Beispiel können wir beim Kauf von Kleidung auf die Materialien und die Herstellung achten und bewusst auf Unternehmen setzen, die nachhaltig produzieren. Auch das Reparieren und Aufpeppen von Kleidung und der Kauf von Second Hand-Kleidung tragen dazu bei, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren.